Gutgelaunt besammelten sich ein Knabe, sein Vater und fünf potenzielle Grossväter zur diesjährigen Turnfahrt in die vorwiegend unbekannte Surselva oder
auch Vorderrheintal genannt. Mit Zug und Postauto ging es Richtung Flims.
Wir stiegen aber vorher aus um die beiden Flimser Seen, den kleineren Crestasee und den leicht grösseren Caumasee zu besuchen. Zwischen den beiden
Gewässern lag zuerst der spektakuläre Aussichtspunkt „Il Spir“, am Abbruchrand der Ruinaulta, 375 Meter über dem frei und wild dahinfliessenden Vorderrhein. Als zweite Station kam das Restaurant
Conn in Sicht, logisch, dass es dort Speis und Trank gab.
Vom Caumasee hoch nach Flims fährt normalerweise ein steiler Schräglift, aber glücklicherweise war dieser gerade in Revision, sodass wir den steilen
Fussweg benützen konnten und gehörig schwitzen und schnaufen durften.
Aber rechtzeitig zum vorgesehenen Zeitpunkt reisten wir per Postauto weiter bis zu unserer gebuchten Unterkunft in Obersaxen. Hier gleich der Dank an
Marcel Seinet, der diese Reise organisierte und zum Apéro in seine gemütliche Ferienwohnung einlud. Für das gemeinsame Nachtessen im Hotel Pöstli, Affeier, überraschte uns der Hausherr mit einem
feinen Wildmenü.
Nachdem wir schon am Samstag ohne Regenschirm wandern konnten, versprach der Sonntag Übergang zu sonnigem Wetter. Noch unter Hochnebel, bei gefühlten
null Grad starteten wir per Wanderbus und Sesselbahn zum Piz Mundaun. Oben auf 2064 Metern Seehöhe erlebten wir das wechselnde Hin und Her zwischen Sonnen- schein und vorbeiziehenden
Nebelschwaden. Erste Berührungen mit Schnee gebo-ten zum Aufwärmen in der Gipfelhütte auf den bewährten Kafi Luz zurückzugreifen.
Nach diesem Abstecher in den Schnee, wanderten wir über die herbstlichen Alp-weiden zum Mittagshalt zu Ursula Janka ins Restaurant Stai. In der Gaststube ausgestellt sahen wir zum ersten Mal die vielen Pokale, welche Sohn Carlo im Laufe seiner Karriere angesammelt hatte – auch den für den Gesamtweltcup 2009/10 – so wie sie in Wirklichkeit aussehen.
Inzwischen hatten sich alle Wolken verzogen, sodass bis zur Abfahrt des Postautos noch Zeit blieb für eine weitere Premiere: Eine Runde PitPat im Rufali-Spielpark. Das ist Minigolf auf Tischen, gespielt mit kleinen Billiard – Stöckchen. Eine Gaudi,
bei der man glatt das Postauto hätte verpassen können, aber nur hätte!
Die Rückreise nach Horgen, diesmal mit dem Zug durch die Ruinaulta, unterbrachen wir in Sargans für den traditionellen Männerriege – Wurst/Käsesalat und ein letztes Bier. Müde, aber immer noch gut gelaunt, verabschiedeten wir uns am Bahnhof Horgen, um die allerletzte Fahrt mit dem Bus nach Hause anzutreten.
Vielen Dank an Marcel für die beiden tollen Tage bei Nebel, Schnee und Sonnenschein in wenig bekanntem Land.
Peter Stünzi
Alle Jahre wieder, Anfangs September, findet unsere 2-tägige Turnfahrt statt. Besammlung war kurz nach 7:00 am Bahnhof See. Einige schauten noch beim Nachfolger der Bäckerei Schnyder vorbei, um einen ersten Eindruck zu erhalten und das notwendige Gipfeli vor der bevorstehenden Tour zu erwerben. Mit von der Partie war zum ersten Mal auch unser Präsi Patrick, der seinen 5-jährigen Sohn Nino mitnahm. Um 07:30 gings los Richtung Pfäffikon SZ, dann Umsteigen in den Voralpenexpress nach Herisau. Um sämtliche bösen Keime abzutöten, brachte Peter Stünzi einmal mehr ein Fläschchen Schnapps mit, welches unterwegs gerecht verteilt wurde. Von Herisau ging es weiter nach Jakobsbad, wo uns unser Wahl-Appenzeller Marcel (Höfi) Hofer mit einem Appenzeller-Shot begrüsste. Kurz danach wurden Socken und Schuhe ausgezogen und wir nahmen den Barfussweg Richtung Gonten unter die nackten Füsse. Unterwegs, meist auf Gras, durften wir die herrliche Umgebung geniessen. In Gonten angekommen, bestiegen wir wieder den Zug und fuhren Richtung Appenzell. Nach einem kurzen Fussmarsch kamen wir im Restaurant Sonne an, wo wir ein währschaftes Menu (z.B. Siedwurst, Chäshörnli mit Böllä) aussuchen konnten. Da wir bis zum nächsten Termin noch etwas Zeit hatten, besuchten wir noch kurz das Besucherzentrum «Brauquöll» der Brauerei Locher. Unglaublich, welche Menge verschiedenen Biers die Firma herstellt! Natürlich mussten wir noch das eine oder andere unbekannte Bier probieren. Weiter gings zu Fuss zum nächsten Höhepunkt, dem Besuch der Firma Appenzeller Alpenbitter. Dort erwartete uns eine rund 1 ½-stündige Führung, bei welcher wir die verschiedenen Kräuter und das Herstellungsverfahren kennen lernten. Leider hat uns aber niemand das «geheime» Rezept verraten. Trotzdem hat uns die kleine Degustation danach sehr gut geschmeckt. Auf Schuster’s Rappen nahmen wir danach den rund 1-stündigen Weg nach Weissbad in Angriff. Dort angekommen bezogen wir unsere Zimmer im Garni Loosmühle und trafen uns kurz darauf zum Apéro. Ein kurzer Fussmarsch «de Hoger uf» brachte uns zum Hotel Restaurant Belvedere, wo wir für den Znacht reserviert hatten. Auch hier war das Essen ausgezeichnet und die Portionen ziemlich gross, so dass die meisten auf ein Dessert verzichteten. Gegen 22:00 machte sich die Gruppe wieder auf den Weg zurück in die Unterkunft. Nach einem «Schlummi» verschwand einer nach dem anderen in seinem Zimmer, um am nächsten Tag ausgeruht bereit zu sein. Immerhin standen ca. 20'000 Schritte auf dem Tacho.
Tag 2 startete mit einem ausgezeichneten Frühstück. Frisch gestärkt machten wir uns auf zum Bahnhof, wo uns der Zug nach Lichtensteig brachte. Wir besuchten dort die «Erlebniswelt Toggenburg», wo die grösste Hobby-Eisenbahn in Spur 0 zuhause ist. Nebst einer sehr interessanten Vorführung dieser 500m2 grossen Bahnanlage mit 1400m Gleis und 15 gleichzeitig fahrenden Zügen konnten wir auch noch die Oldtimer-Motorradausstellung sowie diverse handgefertigte «Chügelibahnen» besichtigen. Kurz danach machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Bahnhof Lichtensteig und weiter nach Nesslau. Von dort aus ging es zu Fuss in Richtung Krummenau. Beim «Inseli des Johanneums» warteten bereits Marianne Bär und Fredy Bolliger auf uns, mit dabei ein paar Kühlboxen mit Getränken. Picknick war angesagt. Nach der Stärkung machte sich eine kleine Gruppe auf den Weg Richtung Ebnat-Kappel, Dauer ca. 2 ½ Stunden. Der Grossteil der Mitglieder entschied sich für die kürzere Tour, in 1 ¼ Stunden nach Krummenau. Nach einer kurzen Erfrischung brachte uns der Zug dann nach Rapperswil, wo wir auf das Schiff umstiegen. Hier stiess auch noch Rolf Däppen zu uns, um gemeinsam den obligaten Wurstsalat zu geniessen. Der letzte Teil der Reise führte uns dann noch mit der mit der Fähre von Meilen nach Horgen, wo das Weekend sein Ende nahm. Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren Höfi (Appenzell), Godi (Toggenburg) und unseren ÖV-Spezialisten Peter Stünzi. Herzliche Gratulation auch an Nino, welcher die ganze Tour mitlief, auch wenn ab und zu ein Gummibärchen als Köder benutzt werden musste.
Marcel Seinet
Die diesjährige Turnfahrt führte uns in Richtung Schaffhausen. 13 Männerriegler besammelten sich am Bahnhof Horgen See, wo wir den Zug über Winterthur zum Schloss Laufen nahmen. Dort angekommen gab es einen kurzen Spaziergang zum Rheinfall. Auch wenn das Wetter nicht gerade sonnig war, zeigte sich der Wasserfall von seiner besten Seite. Nach einer Kaffeepause machten wir uns zu Fuss auf den Weg über die Eisenbahnbrücke nach Neuhausen. Dort erwartete uns der Besuch der Eisenbahnminiaturwelt «Smilestones». Das «Smilestones» ist eine kleinere Ausführung vom weltbekannten Miniatur Wunderland in Hamburg, aber mit genauso viel Liebe zum Detail gestaltet: 250m2 Anlagenfläche, 1,3 km Schienen, 120 Züge, 700 Autos, 550 Häuser, 12'000 Bäume und 23'000 Personen sind in dieser Anlage verbaut. Wollte man alle Details anschauen, man bräuchte Tage! Nach der individuellen Besichtigung durften wir einen kurzen Apéro geniessen, bevor es dann mit dem Bus zum Bahnhof Schaffhausen ging. Dort angekommen schlossen wir unsere Rucksäcke ein und machten uns auf den Weg durch die Altstadt zum Weinkeller von Marlies Keller. Wir durften dort 2 verschiedene Weissweine aus der Region degustieren und zum Mittagessen, welches aus Weinwurst mit Kartoffelsalat bestand, gab es auch noch einen Pinot Noir. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zur Schifflände, wo uns bereits die Munotwächterin Karola Lüthi erwartete. Sie erzählte von ihrem Job, z.B. jeden Tag um 21:00 das Munotglöckchen von Hand zu läuten und führte uns dann durch unterirdische Gänge und der Mauer entlang bis hoch zum Turm der Festung, wo uns eine herrliche Rundsicht erwartete. Von dort aus ging es zurück zum Bahnhof und mit dem Zug weiter ins deutsche Lottstetten. Ein kurzer Fussmarsch brachte uns zum Hotel Holzscheiter, welches uns für die Übernachtung beherbergte. Das Nachtessen nahmen wir in einem nahen Restaurant ein, welches von einem jungen Team geleitet wurde. Dass die Köchen verliebt ist, haben wir an der Polenta bemerkt, welche ziemlich versalzen war. Zur Schadensminderung gab es dann einen Grappa. Ansonsten war das Essen ausgezeichnet, bürgerlich und zu günstigen Preisen. Da uns die Atmosphäre gut gefiel, blieben wir noch bis nach Mitternacht.
Nach einem herzhaften Frühstück im Hotel verliessen wir Lottstetten wieder und fuhren mit dem Zug nach Eglisau und nach einem Kaffeehalt weiter nach Rekingen AG. Wir überquerten die Grenze via Kraftwerk Reckingen und marschierten ein kurzes Stück flussabwärts. Dort erwartete uns bereits Beat Stäheli mit einem Guide für Flussfahrten. Es gab eine kurze Instruktion und danach zogen wir Schwimmwesten an und hoben die beiden Rafts in den Rhein. Peter Horlacher übernahm die Leitung des einen Bootes, während der Guide im anderen Boot Platz nahm. Nach ersten Paddelversuchen spielten sich die beiden Teams gut ein und es ging rheinabwärts, mal in D, mal in CH, über Zurzach CH/Rheinheim DE bis Koblenz CH/Waldshut DE, vorbei an der Wutachmündung DE und der Aaremündung CH. Meistens konnten wir uns treiben lassen und die herrliche Aussicht geniessen. Ab und zu waren ein paar Paddelschläge notwendig, um die Boote an der richtigen Stelle im Rhein durchzuloten. Ohne grosse Probleme kamen wir dann in Waldshut an und hoben unsere Rafts aus dem Wasser. Nachdem wir sie aufgeladen hatten und die Wanderschuhe wieder an den Füssen waren, ging es zu Fuss weiter zu einem Minigolfplatz mit Restaurant. Das Mittagessen dort bestand für die meisten aus Kässpätzle und Bier. Die nächste Etappe führte uns vom Bahnhof Waldshut via Döttingen nach Endingen. Dort besuchten wir das «Dreifach-Museum für Landwirtschaft, Handwerk und Feuerwehr», eine riesige Ansammlung von historischen Stücken. Unter anderem steht dort ein Feuerwehrfahrzeug, welches aus Horgen kommt. Natürlich durfte auch der traditionelle Wurstsalat nicht fehlen, welchen wir direkt vor Ort einnehmen konnten. Satt und müde kehrten wir dann via Baden und Zürich wieder zurück nach Horgen. Herzlichen Dank an Beat Stäheli und Peter Stünzi für diese wirklich abwechslungsreiche Tour. Ein weiterer Dank geht an alle Apéro und sonstigen Sponsoren. Wir freuen uns auf nächstes Jahr!
Marcel Seinet
Horgen – Möriken AG
Gut gelaunt und bei prächtigem Spätsommerwetter trafen elf Teilnehmer kurz vor neun Uhr am Bahnhof Horgen ein. Ein weiterer Turner stiess in Zürich HB zu uns und der 13. Teilnehmer erwartete uns mit seinem E-Bike vor dem Schloss Wildegg, sodass von da weg die Wilde Dreizehn komplett war.
Schloss Wildegg
Nach der Besichtigung des Schlosses, welche wegen einer Kinderveranstaltung satte 25 Franken kostete, war es höchste Zeit für den zweiten Apéro am Raclettestand eines Vereins. Nachdem der erste Apéro – ein aromatischer Grappa im Zug von Zürich bis Lenzburg – eher der Desinfektion diente, war der zweite schon etwas gegen den Durst.
Mittagessen und Nachmittagswanderung
Vom Schloss marschierten wir quer durch Möriken/Wildegg, über die Aare nach Veltheim
zum Mittagessen. Satt und zufrieden wanderten wir der Aare entlang – zuerst auf der rechten Seite, dann auf einer Mittelinsel und zum Schluss linksaarisch nach Biberstein. Dort begann ein leichter, aber in der Nachmittagshitze dennoch beschwerlicher Aufstieg zur Juraweid. So hiess ein Restaurant mit schöner, schattiger Gartenwirtschaft, also höchste Zeit für den nächsten Umtrunk.
Hotel Traube
Ab der Juraweid war es noch gut eine Stunde bis ans Tagesziel, das Hotel Traube in Küttigen. Geduscht, erfrischt und umgezogen trafen wir uns vor dem Hotel im Garten zum nächsten, diesmal sehr entspannten Apéro. Vor allem der örtliche Weisswein aus blauen Burgundertrauben war sensationell gut, zusammen mit frischgebackenem Speckzopf zum Dahinschmelzen.
Ein reichhaltiges Nachtessen – mit Nachservice – und anschliessendem Schlummertrunk in der Gartenwirtschaft beendete einen sonnigen, aber von der Wegstrecke her sehr anstrengenden ersten Tag.
Abkürzung mit dem Postauto
Weil wir am Samstag so brav marschiert waren, belohnte uns der Reiseleiter mit der Fahrt im Postauto von Küttigen auf die Staffelegg. Es ersparte uns einen einstündigen Aufstieg.
Wanderung Staffelegg – Gislifluh - Thalheim
Neu motiviert startete eine Wanderung entlang und in schattigen Wäldern. Nach etwa anderthalb Stunden begann der Weg immer steiler zu werden, um vor dem Ziel – der Gisliflue, 772 Meter hoch – eine echte Alpinwanderung zu werden. Die grossartige Aussicht und von Beat hochgetragene Getränke, belohnten aber die Anstrengungen.
Ganz vorsichtig absteigend und wieder auf schönen Wegen erreichten wir Thalheim. Gerry führte uns zu einem grossartigen Garten auf eine schattige Loggia und einem Apéro riche.
Nach all den Anstrengungen genossen wir diesen Aufenthalt. Beat hat uns im Rahmen seines 65. Geburtstags dazu eingeladen. Dank der morgendlichen Postautofahrt hatten wir fast zwei Stunden Zeit, Garten und wiederum lokalen Wein, sowie feine Häppchen zu geniessen.
Wurstsalat
Den Schlusspunkt setzte traditionsgemäss der Männerriege – Wurstsalat, offeriert von der sog. Gehrenkasse. Auf der Heimreise mit Postauto und SBB ergaben sich einige dem Sekundenschlaf, der im Zug auch gerne mal ein Viertelstündchen dauern durfte.
Müde, aber sehr zufrieden und ohne Zwischenfälle auf der ganzen Tour, erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt: Horgen Bahnhof.
Ein grosses Danke
an die Sponsoren der diversen Apéros und der anderen Getränke.
Apéro 1 Im Zug ZHB – Lenzburg Sponsor Peter Stünzi
Apéro 2 Schloss Wildegg Sponsor Beat Stähli
Apéro 3 Restaurant Juraweid Sponsor René Lorenzi
Apéro 4 Hotel Traube Sponsor Godi Bär
Apéro 5 Gipfeltrung Gislifluh Sponsor Beat Stähli
Apéro 6 bei Günter und Rita in Thalheim Sponsor nochmals Beat S.
Apéro 7 Getränke zum Wurstsalat Sponsor Peter Horlacher
So gesehen, bekommt die Kantonsbezeichnung AG eine ganz neue Bedeutung:
Apéro Gut, Alles Gut!!
Vielen Dank auch an Gerry und Beat für die gesamte Organisation und die perfekte Durchführung unserer Turnfahrt 2021.
Horgen, Anfangs September 2021 Peter Stünzi
Bei Sonnenaufgang trafen wir uns frühmorgens am Bahnhof Horgen. Herrliches Wetter mit blauem Himmel erwartete uns. Ab Zürich HB fuhren wir im brandneuen IC der DB in knapp einer Stunde nach Basel HB und per 8i -Tram via Barfüsserplatz und dem roten Basler Rathaus zur Station Basel- Kleinhüningen. Ein viertelstündiger Fussmarsch führte uns dann zum bekannten Dreiländereck mit seinem prägnanten, dreiflügeligen und raketenähnlichen Denkmal für den geografischen Grenzpunkt von CH-F-D. Wegen Corona fand der OK-Begrüssungstrunk von Bruno und Marcel erst hier statt und nicht wie bisher üblich während der Zugsfahrt.
Um 10.15 Uhr war das gediegene Ausflugsschiff RHYSTÄRN startbereit und wir freuten uns auf eine tolle Rhein-Schleusenfahrt nach Rheinfelden. Da die anderen Passagiere erst an der Station Schifflände in Basel zusteigen konnten, war es uns möglich auf dem Aussichtsdeck die besten Plätze einzunehmen und als erste Getränke bestellen und geniessen zu können. „Pries än Schnupf“ hiess es ein erstes aber nicht ein letztes Mal, gäll Charly!
Unsere Schifffahrt führte uns entlang des Hafens, der Basler Stadtkulisse, und den sehr imposanten zwei Roche-Türmen, den momentan höchsten Gebäuden der Schweiz, den tollen Landschaften, Weinbergen und Dörfern. Ganz speziell beeindruckten die Passagen der zwei imposanten Schleusen bei den Flusskraftwerken Birsfelden und Augst, wo wir jeweils mehrere Meter hochgehievt wurden. Auch konnten wir auf dem Schiff ein feines Mittagessen geniessen: Piccata Milanese, schön garniert, und unser Durst konnte ebenfalls gelöscht werden.
Um 13.30 Uhr erreichten wir Rheinfelden. Auf einer 5/4-stündigen Wanderung zeigte uns Bruno die schöne Altstadt und führte uns danach durch verschlungene Waldwege (schlecht markiert, GPS hilft weiter!) zur Salzsaline Riburg bei Möhlin.
Dort erwartete uns eine interessante zweistündige Führung. Kompetent wurden wir in die Geheimnisse der Salzgewinnung und Veredelung eingeweiht und bestaunten die höchste Holz-Salzlagerhalle der Schweiz. Wegen des schnee- und kältearmen Winters 2019/20 war die Halle bis zur Decke mit Strassensalz gefüllt - imposant anzusehen! Bestellungen kommen aus der ganzen Schweiz, und der Bedarf für den nächsten Winter ist bereits jetzt wieder parat. Es wurde uns erklärt, dass die sonst dauernd laufende Produktion deshalb gestoppt werden musste, was hohe Kosten für die Wiederinbetriebnahme verursacht.
Um ca. 17 Uhr hiess es: Weiter geht’s - und wir machten uns auf zum Bahnhof Möhlin und das gegenüberliegende Restaurant. Nach dem von Bruno offerierten Stärkungstrunk fuhren wir per S1-Bahn zurück nach Rheinfelden, um dort über den Rhein die Grenze nach Deutschland zu überqueren. Bald erreichten wir unser Hotel Garni Oberrhein. Nach Bezug unserer Zimmer wurden wir vom Hotelier mit einer Runde Getränke nach Wahl und dazu feinem Apérogebäck und dekorierten Wurstbeilagen verwöhnt. Dies noch vor dem Abendessen!
In der nahen Pizzeria Da Giacomo genossen wir die riesigen Pizze und schmackhaften Pastagerichte, jeder nach seinem Geschmack! Während und nach dem Essen hatten wir auch Zeit um Erlebnisse und Gedanken lebhaft auszutauschen und dabei auch genügend zu lachen. Die Zeit verging im Fluge und der tolle Abend unter freiem Himmel und ein erlebnisreicher Tag ging seinem Ende entgegen. Dieser Abschluss fand etwas unterschiedlich lang statt, aber alle wussten, dass am Sonntagmorgen um 8.15 Uhr das Frühstück angesagt war.
Nach einem üppigen Frühstück war kurz danach Aufbruch zur Besichtigung der Brauerei Feldschlösschen. Nach einem ¾-stündigen Fussmarsch standen wir vor unserem Ziel. An den Vollblüter-Pferden vorbei kamen wir zu den Abfüllanlagen, wo wir zum Rundgang erwartet wurden, dem Höhepunkt unseres diesjährigen Ausfluges. Alles kommt einem noch viel grösser vor als man es von Feldschlösschenbildern in Erinnerung hat!
Beeindruckend waren die Erklärungen über die Bierherstellung mit Übersichtsbildern, sowie die imposante Brauhalle mit 4 Braureihen und den Original-Messingkesseln, die natürlich innen mit modernsten Materialien der heutigen Zeit angepasst wurden. Die Originalkessel werden täglich gehegt und gepflegt und sehen wie neu aus. Dann ging es runter in die Keller, wo die Gärung der Biere mittels Kühlung gestoppt werden muss und Aromastoffe dem Sud beigemischt werden, damit die Rezeptur eingehalten werden kann. Danach konnten wir die verschiedenen Lagerungs- und Abfüllvorrichtungen besuchen. Den Verlad der Fässer, Harasse, ja ganzen Tanks auf Lastwagen und Bahn oder Pferdekutschen, konnten wir wegen Sonntagsbesuch (arbeitsfrei) nicht beobachten. Umso mehr genossen wir aber die Besichtigung des riesengrossen Museums mit Fahrzeugen aller Art, die je für die Brauerei Feldschlösschen im Einsatz gestanden waren. Auf die Besichtigung der Pferdestallungen mussten wir dann aber verzichten, damit wir noch die Zeit fanden, die offerierte Bierdegustation und den Brezel geniessen zu können. Von der riesigen Auswahl konnten wir aus Alkoholpegel- und Zeitgründen leider nur einen sehr kleinen Teil testen, da auf 12.15 Uhr die Fortsetzung des Tagesprogrammes angesagt war.
Wie für Männerriegler richtig, war vor dem Mittagessen noch ein sportlicher Abschnitt fällig. Ein Fussmarsch zur Verdauung von Promillen und Brezel führte uns bei prächtigem Sonnenschein dem deutschen Rheinufer entlang, vorbei am Kraftwerk Rheinfelden, mit seinen beeindruckenden Naturverbauungen für die Fisch- und Vogelpopulation, zum tollen Schloss Beuggen. Im dortigen Restaurant konnten wir als Zürcher in Deutschland sogar Rahmgeschnetzeltes „Züricher Art“ vom Schwein mit Spätzli und Salat als CH/D Kompromiss schlemmern! Und zum Dessert „äs fein’s Kafiglacé oder was halt grad beliebt gsi isch“. Der „Gehrenkasse“ (geäufnet durch die Wirtshausbesucher nach den Turnabenden) und Bruno (zu seinem 70. Geb.) sei gedankt.
Nach dieser Essenspause stand nun die anstrengendste und letzte Etappe bevor. Vier Kameraden bevorzugten die Bahnfahrt ab Beuggen via Rheinfelden nach Möhlin, und Beat, der aus gesundheitlichen Gründen alle Wanderstrecken mit dem Elektrofahrrad absolviert hatte, verabschiedete sich von uns auf den Heimweg zu seinem dt. Zuhause.
Die restlichen 12 Wandergesellen wanderten weiterhin auf deutscher Seite des Rheins bis zum imposanten, deutsch-schweizerischen Flusskraftwerk Ryburg-Schwörstadt bei Möhlin, auch hier mit sehr grosszügigen Fischaufstiegsgewässer-Anlagen. Über die erst 2014 erbaute Fuss- und Radwegbrücke kehrten wir zurück in die Schweiz. Ein gemütlicher Bachweg führte uns zum Bahnhof Möhlin, wo wir uns nach dem schweisstreibenden 1 ¾-stündigen Marsch im gleichen Restaurant wie am Samstag auf das wohlverdiente Bier freuten. Ein herzliches Dankeschön an Hanspeter für die offerierte Runde. Sogar für ein Gruppenfoto hatten wir noch Zeit, bevor wir uns auf unsere Heimfahrt via Basel SBB begeben mussten. In Zürich HB verabschiedeten wir uns noch von Marcel, der Richtung Appenzell weiterfuhr.
Nach einem erlebnisreichen und interessanten Wochenende kamen wir etwas müde, aber glücklich in Horgen an. Es folgte eine coronagerechte Verabschiedung am Bahnhof und dann machte sich jeder auf seinen Heimweg.
Vielen Dank an Marcel und Bruno für die Durchführung dieser MR-Turnfahrt und auch an Peter Stünzi für die Ticketreservationen und die wie immer kompetente Führung durch den ÖV-Dschungel.
Kameradschaftliche Grüsse
Gerry Vettiger
Schon beim Start zur diesjährigen Turnfahrt war absehbar, dass Regen und Wolken treue Begleiter werden sollten. Darum traf mancher der 15
Teilnehmer statt mit Wanderstöcken mit einem Regenschirm am Treffpunkt Bahnhof Horgen ein. Aber wie von der MR gewöhnt, hatte diese Tatsache keinen Einfluss auf die gute Stimmung.
Mit der S-Bahn über Ziegelbrücke erreichten wir um 9 Uhr Sargans, wo drei Privatautos bereitstanden und uns nach Oberschan brachten. Kurz
vor zehn Uhr erwartete uns bereits der erste Apéro in einer urgemütlichen Besenbeiz. Das folgende Programm, die Besichtigung der zur Festung Sargans gehörenden Militäranlage Magletsch auf dem
Gemeindegebiet Gretschins, konnte so mit dem nötigen Schwung angegangen werden.
Unter Führung zweier Mitglieder des Vereins zur Erhaltung der Festung (Artillerie-Fort-Verein-Magletsch / afop.ch) verschwanden wir für
zweieinhalb Stunden im Innern des Berges Magletsch. Um der Bedrohung durch die kriegführenden Mächte entgegenzutreten, plante und baute man diese umfangreichen Anlagen im Berginnern ab 1939,
während rund dreier Jahre, ohne Computer, ohne Einsprachen des Heimat- oder Naturschutzes. Heute völlig undenkbar.
Im weitverzweigten Bergesinnern nutzt der Verein die vielen Kavernen und Gänge für eine spannende Ausstellung, welche das Leben und Wirken
in dieser Anlage realistisch vor Augen führt. Neben Unterkünften für rund 400 Soldaten waren von Küchen und Speisesälen, grossen Munitionslagern, bis zu einem Minispital mit Krankenstation alle
nötigen Einrichtungen vorhanden, um bis drei Monate von der Aussenwelt unabhängig arbeiten und verteidigen zu können.
Nach Rückkehr, wieder zu unserer gemütlichen Besenbeiz, gab es dort ein ausgezeichnetes Mittagessen, mit Suppe und Dessert. Auch der Wein
aus dem eigenen Wingert fand regen Zuspruch. Die letzte Etappe an diesem Tag setzte sich aus einer Busfahrt mit drei verschiedenen Buslinien zusammen. Am Schluss landeten wir auf 1371 Metern über
Meer oder mehr als 900 Metern über dem uns zu Füssen liegenden Rheintal.
Sogar das Wetter hatte sich etwas gebessert, ganz kurz zeigte sich sogar die Sonne. So konnten wir die geniale Aussicht über das
Alpenrheintal bis zum Bodensee geniessen. Und was kam als Nächstes? Richtig, ein Apéro und ein Nachtessen und – etwas ungewohnt für die Männerriege - um 22 Uhr Lichterlöschen, weil kein Personal
mehr zur Verfügung stand.
Am nächsten Morgen regnete es in Strömen, Sicht gleich null. Dank vielen Handy's haben wir das schon am Vortag erkannt und die vorgesehene Wanderung vom Übernachtungsort zum Voralpsee – ca. 3 Stunden – aus Sicherheitsgründen abgesagt. Stattdessen kehrten wir mit dem Bus nach Buchs zurück und umrundeten im Regen den Werdenbergersee mit dem herzigen, alten Städtchen Werdenberg. Trotz vorverschobener Weiterreise blieb genügend Zeit für die Besichtigung des Schlosses Werdenberg und, was denn sonst, einen Apéro im Schloss-Bistro.
Trotz allem, oder gerade weil keine Hektik aufgekommen war und immer genügend Zeit zur Verfügung stand, waren alle bei bester Laune. So genossen wir auch noch den traditionell letzten Fixpunkt einer Turnfahrt: den von der Gehrenkasse gesponserten Wurst/Käsesalat, diesmal in Trübbach, kurz vor Sargans.
Vielen Dank an Georg Zweifel, zusammen mit Hugo Landolt hat er uns trotz allen Wetterwidrigkeiten eine tolle Turnfahrt organisiert. Seiner Ortskenntnis und Flexibilität hatten wir es zu verdanken, dass alles unfallfrei ablief und dafür die kulinarischen Höhepunkte Schlag auf Schlag folgten.
Peter Stünzi
Die diesjährige MR Turnfahrt führte uns ins Glarnerland. Nach der Begrüssung der 17 Teilnehmer wurden wir mit einem Champagner-Apéro beim Güterschuppen am Bahnhof Horgen überrascht. Noch mehr erstaunt waren wird durch das auf uns wartende Saurer-Oldtimer Postauto, mit Fahrer in Originaluniform, welches uns nach Linthal-Tierfehd zur Besichtigung des Linth-Limmern Wasserkraftwerkes führen sollte. Vielen Dank Peter für dein grosszügiges Geburtstagsgeschenk an die Männerriege!
Vor der Führung konnten wir ein feines Mittagessen mit Glarner Cordonbleu, gefüllt mit Zigerkäse, geniessen. Mischgemüse und Pommes gehörten ebenso dazu wie als Vorspeise ein Salat nach Wahl. Das war für die meisten von uns mehr als genug. Danach kam der Höhepunkt des heutigen Tages, die Besichtigung des Linth-Limmern Wasser-Kraftwerkes, an die Reihe. Zwei erfahrene Führer erklärten uns das imposante Bauwerk, das erste seiner Art in der Schweiz, das dem Ausgleich der Stromkapazitäten im Schweizerischen Elektrizitätsnetz dient. AXPO betreibt dieses Pumpspeicherwerk. Zuerst fuhren wir 12 Min. mit einer Drahtseilbahn 700 Höhenmeter im Berg aufwärts. Nach kurzem Gehweg durch endlos riesige Kavernen, welche auch mit Fahrzeugen befahrbar sind, gelangten wir zu den Maschinenwerken des Kraftwerkes, dem Turbinenraum und im erdbebensicheren Abstand von 70m dazu zum Transformatoren-Raum. Vor einer Ersatzturbine im Wert von CHF 5 Mio. machten wir ein Gruppenfoto. Nach 2h Führung fuhren wir wiederum mit der Standseilbahn zurück nach Tierfehd und 2 Kleinbusse brachten uns zur Talstation der Braunwaldbahn nach Linthal. In Braunwald angekommen führte uns ein halbstündiger, schweisstreibender Aufstieg zum Hotel Tödiblick, welches mit herrlichem Ausblick auf die Glarner Alpenwelt empfing. Dort konnten wir unsere 2er-Zimmer beziehen und einen feinen Apéro vor dem Abendessen geniessen. Es gab eine weitere Glarner Spezialität: Chalberwurst mit Kartoffelstock und feinem warmem Zwetschenkompott – das typische Glarner Landsgemeindeessen - und allerlei für den Durst sowie einen Kaffee "avec" zur Abrundung danach. Ende des ersten Ausflugtages.
Am Sonntag hatten wir freie Zeit bis 10:00 Uhr und konnten so genügend ausschlafen und das ausgiebige Morgenbüffet im Hotel Tödiblick geniessen. Da um 9:45 Uhr alle bereit waren, konnten wir unsere heutige Wanderung zum Oberblegisee in Angriff nehmen. Gemächlich ging es dem Hang entlang, dann etwas auf und ab und wir erreichten unseren heutigen Kaffeehalt (letzter Halt vor dem Abendessen!) im urchigen Bergbeizli Bächistübli der Familie Rhyner. Von hofeigenen Produkten wurde rege profitiert und gestärkt ging’s weiter zum herrlich gelegenen Oberblegisee. Nach einer kurzen Pause wanderten wir weiter zur ca. 1 Std. entfernten Seilbahnstation Brunnenberg auf 1094m.ü.M., welche uns runter nach Luchsingen (570m.ü.M.) brachte und somit gut 500 Höhenmeter abwärtswandern ersparte. Von der Talstation aus erreichten wir nach ca. 25 Min. Wanderzeit den letzten Etappenort, das Restaurant Central im Nachbardorf Hätzingen, wo wir den obligaten Wurstsalat, bezahlt aus der „Gehrenkasse“, geniessen konnten. Auch für die Getränke reichte der Kassabestand noch.
So verblieb am Ende nur noch der kurze Fussmarsch zum Bahnhof Luchsingen. Der Materialverlust war vor allem für Kurt Joss beträchtlich, da sich bis zum Bahnhof auch bei seinem 2. Paar Schuhe, nach den Wanderschuhen auch bei den Turnschuhen, die Sohlen von den Schuhen gelöst hatten. Unter Turnern hilft man sich aus, schnell lieh im Kurt Letter ein Paar seiner Ersatzschuhe aus. Der Glarnersprinter brachte uns nach Ziegelbrücke und die S2 zurück nach Horgen. Bereits in Ziegelbrücke verabschiedeten sich „Höfi“ Marcel Hofer und Hanspeter Huber von uns. Höfi sei mit der SOB schneller in Appenzell als wir in Horgen, betonte er.
So ging eine weitere gelungen Turnfahrt in Horgen zu Ende und wir verabschiedeten uns voneinander. Vielen Dank Peter für deine exzellente Organisation dieser Turnfahrt.
Gerry Vettiger